Nach einem Gewinnsprung im vierten Quartal hält der Chemiekonzern Lanxess die größte Branchenkrise seit Jahrzehnten nun für weitgehend überwunden.
"Insbesondere aus China und Indien kommen weiter zunehmend positive Wachstumssignale, vor allem im Kautschuk-Bereich", erklärte Konzernchef Axel Heitmann zur Bilanzvorlage am Mittwoch in Köln. Im Schlussquartal war der um Sondereinflüsse bereinigte operative Gewinn (Ebitda) wie von Analysten erwartet um 66 Prozent auf 144 Millionen Euro gestiegen. Dennoch will Lanxess weiter sparen - wenn auch nicht an der Dividende: Die Gewinnbeteiligung für 2009 soll bei 50 Cent je Aktie bleiben.
An der Börse rutschte die im Nebenwerte-Index MDax dennoch um 2,67 Prozent ab auf 30,85 Euro. Händler begründeten das mit Gewinnmitnahmen, nachdem der Titel in den vergangenen zwei Wochen noch rund acht Prozent zugelegt hatte.
LANXESS PROFITIERT VON KALTEM WINTER
Neben einem starken Asiengeschäft half eine hohe Nachfrage nach Winterreifen in Europa und Nordamerika. Lanxess ist weltweit die Nummer eins unter den Herstellern von synthetischem Kautschuk. Doch trotz des guten Schlussquartals hinterließ die Wirtschaftskrise in den Zahlen für das Gesamtjahr 2009 deutliche Spuren: Der bereinigte operative Gewinn brach um 36 Prozent auf 465 Millionen Euro ein, der Umsatz um 23 Prozent auf 5,06 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb ein Jahresüberschuss von 40 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor war der Gewinn mit 183 Millionen Euro mehr als viermal so hoch.
Lanxess-Chef Heitmann zog dennoch eine positive Bilanz: "Lanxess hat den Belastungstest gut bestanden." Für das neue Jahr stimme der Verlauf des ersten Quartals zuversichtlich. "Wir erwarten für 2010 ein deutlich verbessertes Ergebnis gegenüber 2009, auch wenn zur Zeit noch kein selbst tragender Aufschwung erkennbar ist", sagte der Manager. Die Rohstoffkosten seien zuletzt gestiegen. Dennoch will Lanxess in diesem Jahr seine Kosten um 140 Millionen Euro senken, nachdem im vergangenen Jahr 170 Millionen Euro eingespart wurden. Der Konzern beschäftigte Ende Dezember 14.338 Mitarbeiter, gut drei Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
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